Ich sag nur: typisches IMRC Problem.
Das Ford Cougar IMRC (
Intake
Manifold
Runner
Control) ... eine endlose Geschichte für sich.
Das IMRC ist das Steuerungsgerät für die zusätzlichen Luftansaugkanäle (Schaltsaugrohre) des Cougar V6. Wenn diese zusätzlichen Kanäle bei ca. 3.500 U/min freigegeben werden, merkt man normalerweise einen leichten Ruck durch das Fahrzeug gehen - in den kleinen Gängen eher ausgeprägt, als in den höheren.
Näher Infos, zum Prinzip von Schaltsaugrohren und was sie bewirken, bekommt man ganz brauchbar bei Wikipedia -> Suchbegriff "Schaltsaugrohr" . Bei unserem Cougar sehen sie zwar etwas anders aus, aber das Prinzip ist trotzdem das gleiche.
1. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie sich ein defektes IMRC spürbar bemerkbar macht
A. Wenn das IMRC ausfällt, wenn die Rohre geschlossen sind (90 %), dann führt das zu einem merklichen Leistungsverlust im oberen Drehzahlbereich. Der Wagen erreicht nicht mehr die Vmax und quält sich geradezu, um die 190 km/h zu erreichen. Unterhalb von 3.500 U/min ist alles ok, da die Rohre dann eh geschlossen sein sollen.
B. Wenn das IMRC kaputt gegangen ist, als sich die Klappen im offenen Zustand befanden (10 %), dann treten die umgekehrten Symptome auf. Im unteren Drehzahlbereich kommt er viel schwerer in Wallung, man hat ein Leistungsloch, wenn man an die 3.000 U/min kommt und der Spritverbrauch steigt auf Dauer merklich sehr an. Oberhalb von 3.500 U/min ist dann alles wie es sein soll, da die Rohre da sowieso offen sein sollen
2. Fehler auslesen:
Das IMRC kann man am einfachsten testen, wenn man den Fehlerspeicher auslesen lässt. Was für Werkstätten oder Cougarbesitzer manchmal erschwerend hinzu kommt ist, dass der Ausfall des IMRC zwar dem Fehlerspeicher des Cougars gemeldet wird, aber es kann passieren, dass dieser Fehler von anderen Fehlern beim Auslesen des Speichers überlagert wird und er dann nicht angezeigt wird - somit von der Werkstatt nicht erkannt wird. Abhilfe schafft hier, den Fehlerspeicher komplett zu löschen (Batterie für mind. 30 Minuten abklemmen), dann mindestens 50 km Kilometer zu fahren, so dass das IMRC zum Einsatz kommen müsste - also den Drehzahlbereich oberhalb von 3.500 U/min benutzen. Wenn man dann zur Werkstatt fährt und den Fehlerspeicher auslesen lässt, wird meist wie durch ein Wunder der Fehler promt angezeigt.
3. Warum es gerne kaputt geht:
Das IMRC ist von den Konstrukteuren unglücklich vorne auf dem Motorblock (unter der Plastikabdeckung mit dem Schriftzug "Duratec") positioniert worden, so dass die in dem Kästchen enthaltene Elektronik unter der fortwährenden Hitzeeinwirkung leidet. Meist (zu 95 %) ist es ein Transistor auf der Platine, der den Hitzetod stirbt. Der Ausfall des Transistors kann auch durchaus nur sporadisch und nur bei höheren Temperaturen passieren, was an und für sich für einen Transistor unüblich ist. Andere Ursachen wären z.B. auch kalte Lötstellen auf der Platine, Bruch des Kupferschalters, ein Defekt im Stellmotor des IMRC, Defekt am Gestänge des Bowdenzuges oder ein mechanischer Defekt am Bowdenzug selbst. Diese anderen Ursachen treten relativ selten auf, sind jedoch nicht ganz auszuschließen.
4. Ersatz:
Ein neues IMRC würde bei Ford mittlerweile zwischen 300 - 400 € kosten zzgl. Einbau, aber mit ein bisschen Lötgeschick kann der Transistor für ein paar Cent auch selbst ausgetauscht werden. Eventuell hilft auch der Radio-Fernsehtechniker oder Elektroniker um die Ecke. Eine Prüf- und Reparaturanleitung dazu, die Waldo freundlicherweise für uns geschrieben hat, findet man hier ->
Klick mich
Wenn man sowas noch nie gemacht hat:
Bitte bitte ... es steht auch unser IMRC-Doktor (Jan) gerne zur Verfügung und repariert die Dinger sach- und fachgerecht für wirklich sehr kleines Geld auch auf dem Versandwege >>
IMRC-DOKTOR
(Das macht dem Wagen nichts, wenn er mal eine zeitlang ohne auskommen muss. Ob nun defekt oder gar nicht da, ist egal

).
Alternativ kann man auch auf den Schrottplatz nach einem gebrauchten IMRC schauen. Da der Mondeo V6 MK II das identische IMRC verbaut hat, sollte es keine Schwierigkeiten geben, eines zu finden.
Manch einer ist der Überzeugung, dass man einem (erneuten) Defekt entgegenwirken kann, wenn man die Montageposition des IMRCs verlegt. Es gibt mehrere verschiedene Anleitungen dazu (
Norberts Anleitung &
Ant-Killers 2 Anleitungen), wie und wohin man das IMRC verlegen könnte. Meine persönliche Meinung ist aber, dass es nutzlos ist. Die Erfahrung in der Szene hat gezeigt, dass auch eine neue Position nicht vor Defekten schützt.
5. Bilder des unscheinbaren Übeltäters
Die eigentlichen Schaltsaugrohre sitzen beim Cougar unterhalb der Ansaugbrücke
PS. Der Brummton ist bekannt unter "Nebelhornsound" und sollte mittlerweile jeder Ford-Werkstatt geläufig sein. Hier ist der Übeltäter das LLRV (Leerlaufregelventil). Man kann als erste Maßnahme versuchen, es zu reinigen, aber langfristig hilft nur ein neues LLRV (ca. 90 € zzgl. Einbau)
Nochmal PS.: Herzlich Willkommen hier im Forum
